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Quinoa

Quinoa wird seit ca. 5.000 Jahren in den Anden angebaut. Die Inkas bezeichneten Quinoa als Wunderkorn und Mutter der Menschen. Das besondere an dem Korn ist der hohe Nährwertgehalt. Quinoa enthält mehr Eiweiß als vergleichbare Pflanzen, wenig Fett und viel Eisen und Magnesium jedoch kein Vitamin A und C.

Quinoa als Kulturpflanze

Die Quinoa ist eine traditionelle Kulturpflanze der Anden. Ihr wissenschaftlicher Name lautet Chenopodium quinoa. Die Pflanze ist aber auch unter den Namen Reismelde, Inkakorn, Reisspinat und Perureis bekannt. Quinoa ist mit unserem Spinat verwandt, kann aber eine Höhe von bis 2,50m erreichen. Die Blätter der Pflanze sind spinatähnlich und werden zu Gemüse und Salat verarbeitet. Geerntet werden hauptsächlich die senfkorngroßen Samen, die wie Amarant eine getreideähnliche Zusammensetzung haben und daher als glutenfreies Pseudogetreide bezeichnet werden. Die Körner sind von einer saponinhaltigen Samenschale umgeben, die nach der Ernte entfernt werden.

Quinoa als Politikum

Quinoa ist zusammen mit Amarant das traditionelle Grundnahrungsmittel in der Andenregion. Besonders in den Hochebenen über 4.000m NN waren die Pflanzen für die Menschen unentbehrlich, da der einzige Ersatz, Mais, in dieser Höhe nicht mehr wächst. Im 16. Jh. Während der spanischen Eroberungszüge gegen die Inkas und Atzeken wurde der Anbau der beiden Pflanzen verboten und sogar unter Todesstrafe gestellt mit dem Ziel die Bevölkerung zu schwächen. In den folgenden Jahrhunderten war das Nahrungsmittel als unchristlich verschrien und blieb dadurch bis ins Ende des 20. Jh. In Europa weitgehendst unbekannt. Die Folgen für die Andenregion waren dramatisch. Der Anbau des einheimischen Nahrungsmittels ging zurück, was den Import von ausländischem Getreide nötig machte und gleichzeitig den ehemaligen Bauern die Existenzgrundlage nahm. Für die Indios (80% der Bevölkerung) ist Quinoa unbezahlbar. Sie sind auf die subventionierten Weizenimporten aus den USA und ausländische Lebensmittel-schenkungen angewiesen, was die natürlichen Essgewohnheiten vollkommen aus dem Gleichgewicht bringt. Weil Quinoa einen schlechten Ruf hat, ist das Interesse der finanzkräftigeren Bevölkerung am „Indiofutter“ gering.

Die Bauernkooperativen ANAPQUI/ CAMPESINO

CAMPESINO heißt Bauer, die Agrar-Kooperative entstand 1980 um den kleinbäuerlichen Produzenten/-innen zu helfen. Zuvor waren sie Leibeigene, die vollkommen abhängig von den Grundbesitzern und Händlern waren. Sie waren der willkürlichen Preispolitik ausgesetzt und konnten durch ihre Arbeit kaum den Lebensunterhalt bestreiten. Heute sind rund 300 Familien aus 20 Gemeinden vor allem im Norden Boliviens und dem Amazonasgebiet in der Kooperative zusammengeschlossen. CAMPESINO versteht sich als zentrale Einrichtung für Vorratshaltung und Vermarktung. Um das Ökosystem Regenwald zu schützen werden keine Pestizide und Kunstdünger eingesetzt, außerdem wird Wert auf nachhaltige Forstwirtschaft gelegt.

Im südlichen Hochlands Boliviens kümmert sich ANAPQUI, der älteste und größte Quinoa-Exporteur Boliviens um ein Bekanntmachen des Produkts in In-und Ausland. Die Bauern werden beraten und unterstützt. Ziel ist es die Qualität von Quinoa weiter zu verbessern und den biologischen Anbau auszuweiten.

Quinua-Rezepte

Mythologie des Quinoa

Artikel in ElPuente Informiert 2014 - unsere Quinoa-Ausstellung

Quinoa - selber ziehen

und als Zusatzinfo: Amarant

Letzte Änderungen: Mittwoch, 29. Januar 2014, 15:33 Uhr